Döbel (2), der

[1505] 2. Der Döbel, des -s, plur. ut nom. sing. im gemeinen Leben, ein Zapfen, ein Pflock. So nennen die Mäurer und andere Arbeitsleute den hölzernen Pflock, welcher in die Mauer getrieben wird, etwas darin zu befestigen, einen Döbel. Bey den Faßbindern sind es stumpfe hölzerne Nägel, womit die Bodenstücke an einander gefüget werden, bey den Steinmetzen eiserne Bolzen, mit welchen auf ähnliche Art die Steine an einander gefüget werden, bey den Wagnern hölzerne Pflöcke, die Felgen eines Rades an einander zu befestigen, bey den Schlössern, ähnliche eiserne Zapfen, welche durch zwey Stücke gehen, die man mit einander vereinigen will, u.s.f. In den gemeinen Mundarten wird dieses Wort bald Debel, bald Diebel, bald aber auch Dobbel ausgesprochen. Vermuthlich gehöret dieses Wort zu einem alten Stamme, der ehedem schlagen bedeutet hat, wie das Griechische τυπτειν und von welchem dupfen, und rüpfen, stopfen, Fußstapfen u.a.m. noch als Intensiva übrig sind. S. auch Dubhammer, Dobber und Dāube. Das Nieders. Tappen, im Hoch- und Oberdeutschen ein Zapfen, scheinet gleichfalls hierher zu gehören, und auch ein Intensivum von dobben, dubben, stechen, stoßen, schlagen, zu seyn.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1505.
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