Döse, die

[1529] Die Döse, plur. die -n, in den gemeinen Mundarten so wohl Ober- als Niederdeutschlandes, eine Art eines runden hölzernen Gefäßes, welches gemeiniglich auf drey verlängerten Dauben stehet und unten etwas weiter als oben ist. Nach der Verschiedenheit seines Gebrauches entstehen die zusammen gesetzten Benennungen Backdöse, Waschdöse u.s.f. An einigen Orten hat man auch in den Brauhäusern Kühldösen, das Bier darin abkühlen zu lassen, welche nicht nur keine Füße haben, sondern auch oben weiter als unten sind. In einigen nach der alten Art gebaueten Salzkothen, wo das Dach auf der einen Seite bis auf die Erde gehet, heißt der Boden, auf welchem die Salzstücke getrocknet werden, eine Tehse, welches Wort Frisch sehr gezwungen von Dach ableitet.

Anm. Im Oberdeutschen lautet dieses Wort Teuse, Teusse, im Nieders. aber Döse, Dese. Im Böhmischen bedeutet Dize, so wohl einen Milchkübel, als auch einen Handkorb, eine Mulde. In Zürch ist die Tause eine Butte, worin der Communion-Wein zur Kirche getragen wird.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1529.
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