Drüse, die

[1564] Die Drüse, plur. die -n, 1) Ein weicher, lockerer und schwammiger Theil an den thierischen Körpern, durch welchen eine Absonderung einiger flüssigen Theile von dem Ganzen geschiehet; Lat. Glandulae, Glandeln. 2) Zuweilen auch, doch am häufigsten in einigen Oberdeutschen Gegenden, ein Geschwür. In dem 1501 zu Rom gedruckten Deutsch-Ital. Vocabulario wird l'apostema durch die truos erkläret. Wenn in jemands Fleisch an der Haut eine Drüse wird, und wieder heilet, 3 Mos 13, 18. Der Herr wird dich schlagen mit Drüsen Egypti, 5 Mos. 28, 27, welche 2 Mos. 9, 9, böse Blattern genannt werden.


Ich kenn ihn fast vor Narb und Drüsen nicht,

Gryph.


von dem gegeißelten Jesu. 3) Die Drüse an den Pferden, S. 3 Druse.

Anm. Im Nieders. lautet dieses Wort Dröse, im Osnabrück. Drull, in einigen Oberdeutschen Gegenden Bries, (S. Bröschen,) in den Monseeischen Glossen Druosi. Drüse scheinet zu Dros, ein Haufe, eine Erhöhung, ein Hügel zu gehören. S. 1 Drossel und 1 Druse.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1564.
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