Druse (3), die

[1563] 3. Die Druse, plur. car. eine bekannte Krankheit der Pferde, bey welcher eine weiße, und oft gelbliche Materie aus der Nase und dem Munde fließet; Franz. la Gourme. Die gutartige Druse, bey welcher sich der Ausfluß aus der Nase nach dem neunten Tage verlieret. Von der Druse, mit der Druse befallen werden. Das Pferd wirft die Druse ab, wenn die Materie dicker wird, welches ein Kennzeichen des bevor stehenden Endes dieser Krankheit ist. Die falsche Druse, die bösartige Druse, bey welcher das Geblüt in ein größeres Verderben übergehet, und die sich gemeiniglich in den Rotz verwandelt. In den gröbern Sprecharten wird auch der Schnupfen bey dem Menschen zuweilen die Druse genannt.

Anm. Es scheinet, daß dieses Wort von dem vorhin gedachten Zeitworte drusen, fallen, abstamme, weil das Wesen der Druse in dem Ausflusse der Feuchtigkeiten bestehet. Da aber die Druse bey den Pferden gemeiniglich mit Drüsen oder verhärteten Bäulen zwischen den Ganaschen verbunden ist, die Krankheit selbst auch von einigen die Drüse genannt wird, so kann es seyn, daß[1563] dieses Wort den nächsten Anspruch auf die Benennung dieser Krankheit hat.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1563-1564.
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