Flanke, die

[186] Die Flanke, plur. die -n, die Seite eines Thieres oder Dinges, besonders in folgenden Fällen. 1) Die Seiten des Bauches an vierfüßigen Thieren; die Dünnung, und bey den Jägern die Flähme. Daher das Flankenschlagen, eine gewaltsame Bewegung in den Seiten der Thiere, welche gemeiniglich ein Vorbothe des nahen Todes derselben ist. 2) In dem Kriegeswesen, die Seitenfläche eines Haufens Soldaten. Die Flanken bedecken. Dem Feinde in die Flanke fallen. Die rechte Flanke stützte sich an einem Berge. 3) Im Festungsbaue ist die Flanke eines Bollwerkes die Linie, welche die Faße des Bollwerkes mit der Courtine verbindet; die Streichlinie. 4) In der Wapenkunst, die Seite eines Andreas-Kreuzes. 5) Im Nieders. wo dieses Wort auch Flunke lautet, ein Flügel, Fittig, daher die Ankerarme in dieser Mundart auch Flanken oder Flunken heißen.

Anm. Ungeachtet wir dieses Wort, wenigstens in den drey mittelsten Bedeutungen, aus dem Franz. Flanque entlehnet haben, so ist es doch ein ursprünglich Deutsches Wort, welches durch den voran gesetzten Blaselaut aus dem schon bey dem Raban Maurus befindlichen Lancha, die Seite, gebildet worden. Im Nieders. bedeutet Lanke noch jetzt die Seite, besonders die Seite des Bauches.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 186.
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