[332] Flanke, 1) die Seite eines Dinges; 2) jede Linie eines Festungswerkes, deren normales Feuer das unmittelbare Terrain einer anderen Linie bestreicht; bes. 3) bei bastionirten Festungen der Theil der Bastion, der zwischen der Face u. Courtine liegt,[332] s.u. Bollwerk, dort auch die Zusammensetzungen mit F.; 4) (Takt.), bei Truppen die Endpunkte der Front. Bei Linienaufstellung ist die F. sehr schwach, da die Truppen hier nur 3 Mann hoch stehen; bei der Colonne ist sie schon stärker. Immer ist aber die F. bei jeder Aufstellung der schwächste Theil, da selbst, wenn sich Truppen rechtwinkelig von der eigentlichen Aufstellungslinie aufstellen (eine F. formiren), der Feind den Vortheil des concentrischen Feuers gegen die Ecke hat u. also jede der Linien flankirt (Flankenfeuer gibt), wodurch er, wenn sein Geschütz nicht über 1000 Schritt entfernt steht, viele Leute auf einen Schuß treffen, sie daher leicht werfen u. aufrollen kann. Flankenmanövres, d.h. Versuche, dem Feinde in die F. zu kommen, sind daher eins der gewöhnlichsten Manövres, um Schlachten zu gewinnen, u. entscheiden, wenn dies einem Theil gelingt, meist zu dessen Gunsten. 5) Bei Thieren, bes. bei Wild u. Pferden, die nicht von Knochen bedeckte Gegend des Unterleibes; daher Flankenspannung, widernatürliche Austreibung der Bauchmuskeln bei Thieren, gewöhnlich bei Pferden mit eingezogenen F-n (Flankenengen Pferden); 6) (Her.), beide Seiten des Andreaskreuzes.
Adelung-1793: Neben-Flanke, die · Flanke, die
Pierer-1857: Zurückgezogene Flanke · Bedeckte Flanke