Gäten

[431] Gäten, verb. reg. act. im Gartenbaue und der Landwirthschaft, das Unkraut zwischen den guten Pflanzen ausreißen oder ausziehen. Einen Weinberg, einen Garten gäten. In dem Felde gäten. Das Korn gäten oder gäten lassen. Das Gäten vornehmen.

[431] Anm. Dieses Wort lautet bey dem Willeram jetan, bey dem Winsbeck jeten, im Dithmars. jüden, im Schwed. gäta, im Fries. wiöden, bey den Niedersachsen weiden, im Angels. weodian, im Engl. to weed, in der Oberpfalz fretten. Die Abstammung ist noch unbekannt, denn von Gasse, Nieders. Gatt, wie Frisch glaubt, kommt es wohl gewiß nicht her. Vielleicht sind das Oberdeutsche gäten und Niedersächsische weiden nur verschiedene Aussprachen eines und eben desselben Wortes, da es denn zu Weide gehören würde. Die Niedersächsischen Hochdeutschen sprechen es gemeiniglich jäten, die Meißner und Oberdeutschen aber deutlich gäten aus. S. Geitz 1 und Geitzen 2.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 431-432.
Lizenz:
Faksimiles:
431 | 432
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika