Gefährte, der

[470] Der Gefährte, des -n, plur. die -n, Fämin. die Gefährtinn, plur. die -en, von dem Zeitworte fahren, reisen, eine Person, welche in Gesellschaft einer andern einerley Reise verrichtet, ein Gesellschafter auf der Reise. 1. Eigentlich. Jemanden zum Gefährten haben. Einen zum Gefährten annehmen. Er ist mein Gefährte. 2. Figürlich. 1) Der durch das Band der Freundschaft, durch einerley Umstände des Lebens mit dem andern verbunden ist. So mancher Jüngling – – hat an dem Freunde den muthigen und eifrigen Gefährten gefunden, der ihn ohne Umwege zur Wohlfahrt führet, Gell. Es ist seine liebe treue Gefährtinn, Ehegattinn. 2) Ein Ding, welches neben einem andern zugleich da ist, dasselbe begleitet. Die Mittelmäßigkeit ist eine Gefährtinn der Ruhe. Im Bergbaue heißt ein Gang, der neben dem Hauptgange streichet, dessen Gefährte.

Anm. In diesem Verstande kommt schon bey dem Ottfried Gifert, und bey dem Stryker Geverte vor, von Fahrt, die Reise. Samansindo, von Sind, der Weg, bedeutet bey dem Ottfried gleichfalls einen Gefährten, S. Gesinde. Das männliche Geschlecht der Gefährte wird zuweilen auch als ein Commune von einer Gefährtinn gebraucht.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 470.
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