Gefallen, der

[471] Der Gefallen, des -s, plur. inus. 1) Die Empfindung, daß eine Sache gut, den Umständen gemäß ist. Gefallen an etwas haben, oder tragen. Es wird mir ein großer Gefallen geschehen, wenn u.s.f. Thun sie es mir zu Gefallen, d.i. thun sie, was mir gefällt und um mir zu gefallen, so wie[471] man auch sagt, mir zu Liebe, mir zu Ehre, mir zum Verdrusse. Einem zu Gefallen, nach Gefallen reden, reden wie es ihm gefällt. Mir zu Gefallen mögen sie es thun oder lassen, d.i. meinetwegen, es geschiehet mir kein Gefallen, sie mögen es thun oder lassen. Mir zu Gefallen mag sie noch länger leben. Ingleichen für Gutdünken. Nach seinem Gefallen handeln. Die biblische Wortfügung seines Gefallens, wie es ihm gefällt, ist im Hochdeutschen ungewöhnlich. 2) Dasjenige, was diese Empfindung erwecket. Einem einen Gefallen thun. Sie werden mir einen großen Gefallen thun, wenn u.s.f. Einem einen Gefallen erweisen. In andern Fällen wird es in dieser Bedeutung nicht gebraucht.

Anm. Im Dänischen Gefal. Im Oberdeutschen ist dieses Wort ungewissen Geschlechtes, das Gefallen, in welchem es auch noch mehrmahls in der Deutschen Bibel vorkommt, und alsdann scheinet es unmittelbar der Infinitiv des vorigen Zeitwortes zu seyn. S. Mißfallen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 471-472.
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