Gehäuse, das

[491] Das Gehäuse, des -s, plur. ut nom. sing. ein Wort, welches ehedem so wohl für das einfache Haus, als auch collective von mehrern Häusern gebraucht wurde. Jetzt ist es im Hochdeutschen nur figürlich von verschiedenen Arten von Behältnissen üblich, welche gewissen Dingen statt eines Hauses dienen. Das Gehäuse einer Uhr, die äußere Capsel oder Bekleidung derselben. Bey den Uhrmachern führen auch die beyden Platten, welche durch Pfeiler mit einander verbunden sind, und das Räderwerk enthalten, diesen Nahmen. Das Gehäuse oder Kerngehäuse des Kernobstes, das Kern- oder Samenbehältniß derselben, S. Gröbs. Etwas uneigentlicher heißt der massive Theil eines Degengefäßes zwischen dem Stichblatte und Griffe, welcher auch das Kreuz genannt wird, bey den Schwertfegern das Gehäuse. Es begreift die Parierstange nebst dem Bügel in sich.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 491.
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