Gelb

[524] Gêlb, -er, -ste, adj. et adv. eine Benennung einer sehr lichten Hauptfarbe, welche bey der Brechung des Lichtstrahles durch das Prisma zwischen der rothen und grünen Farbe zum Vorscheine kommt. Die verschiedenen Abänderungen dieser Farbe werden durch allerley Zusammensetzungen ausgedruckt; S. Goldgelb, Schwefelgelb, Strohgelb, Rauschgelb, Quittengelb, Wachsgelb u.s.f. Das Gelbe vom Eye, oder in dem Eye, der Dotter. Die gelbe Sucht, S. Gelbsucht. Es wird mir grün und gelb vor den Augen, im gemeinen Leben, wo man auch die von der Sonne verbrannte Haut des Gesichts und der Hände gelb zu nennen pflegt.

Anm. In den gemeinen Mundarten Ober- und Niederdeutschlandes lautet dieses Wort gäl, gel, welches letztere mehrmahls in der Deutschen Bibel vorkommt; im Dän. guul, im Engl. yellow, im Ital. giallo, im Schwed. gul, im Isländ. gulur, im Angels. gealuve, im Span. jalde, im Franz. jaune, im Poln. zolty, im Lat. giluus und heluus, im mittlern Lat. elvus, faluus, giallus, im Wallachischen galbenu, bey den Schlesischen Bauern gallosch. Im Griech. bedeutet γελειν glänzen, und im Hebr. חלך grün seyn. S. Gelf, Gold und Gilbe.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 524.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: