Hacke (1), die

[882] 1. Die Hacke, plur. die -n, von dem Zeitworte hacken. 1) Die Verrichtung des Hackens, besonders das Behacken des Hopfens, ingleichen die Bearbeitung eines Weinberges mit der Hacke. Die erste Hacke, oder das Karsten, geschiehet um Philippi Jacobi nach verrichteter Senke; die zweyte Hacke, oder das Wiederkarsten, kurz vor der Blüthe, und die dritte Hacke, die Beerhacke, oder die Zwiebrache, um Ägidii. 2) Ein Werkzeug zum Hacken. So wird im Oberd. eine Art eine Hacke, und im Diminut. ein Häckel genannt; in welchem Verstande es noch 1 Chron. 21, 3 vorzukommen scheinet. Der Hacke leicht einen Stiel finden, figürlich, leicht einen Vorwand ersinnen. Daher die Holzhacke, Waldhacke, Zimmerhacke u.s.f. Das Franz. Hache, Span. Hacha, und Engl. Hatchet kommen gleichfalls damit überein. S. Axt. In Schwaben heißt ein Bickel eine Hacke. Im Hochdeutschen führet diesen Nahmen nur ein gekrümmtes entweder breites oder spitziges Eisen an einem langen Stiele, damit in die Erde zu hacken, das Unkraut abzuhacken, oder etwas aus der Erde zu hacken, und welches auch eine Haue oder ein Karst genannt wird. Siehe Gartenhaue, Krauthacke, Radehacke, Spitzhacke, Keilhaue und Weinhacke.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 882.
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