Hacken

[883] Hacken, verb. reg. act. welches das Iterativum oder Intensivum des Zeitwortes hauen ist, mehrmahls hauen. So wohl mit einem spitzigen Werkzeuge auf etwas stoßen, wie man von den Vögeln zu sagen pflegt, daß sie mit ihren Schnäbeln auf etwas hacken; Nieders. hicken. Als auch mit einem schneidenden Werkzeuge in kleinere Stücke hauen. Fleisch hacken, es mit dem Hackmesser in zarte Stücke hacken. Gehacktes Fleisch, Franz. Haché. Würste hacken, das Fleisch zu den Würsten. Kohl, Eyer hacken. Holz hacken, es mit der Axt in kleinere Stücke zum Verbrennen hauen, wofür man in Niedersachsen Holz hauen sagt. Es ist ein guter Narr, ich wollte Holz auf ihm hacken, im gemeinen Leben. Ingleichen mit der Hacke bearbeiten. Die Erde in den Weinbergen hacken, oder den Weinberg hacken, die Erde mit der Hacke auflockern und von dem Unkraute reinigen. S. 1. Hacke. Figürlich sagt man auch von der Milch, daß sie sich hacke, wenn sie gerinnet, und dadurch das Ansehen eines zerhackten festern Körpers bekommt. S. Gerinnen. Nach einer noch andern Figur nennet man ungleich singen eine Sache ungleich bearbeiten u.s.f. im gemeinen Leben hacken, so wie hacka im Schwed. und to hack im Engl. auch stottern und stammeln bedeutet.

Anm. Im Nieders. gleichfalls hacken, im Engl. to hack, im Schwed. hacka, im Ital. acciare.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 883.
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