Kälte, die

[1474] Die Kälte, plur. car. das Abstractum des Beywortes kalt, doch nur in engerer Bedeutung. 1. Eigentlich. 1) Diejenige unangenehme Empfindung, welche ein kalter Körper in uns hervor bringet, die unangenehme Empfindung einer Verminderung der natürlichen Wärme. Kälte in sich empfinden. Vor Kälte vergehen wollen. Sich vor Kälte nicht zu lassen wissen. Sich der Kälte nicht erwehren können. 2) Die Eigenschaft der Körper, nach welcher sie diese Empfindung in uns hervor bringen. Die Kälte des Wassers, des Eisens. In engerer Bedeutung, von dieser Eigenschaft der Luft und Witterung, wo es zugleich einen hohen Grad derselben ausdruckt. Eine strenge, anhaltende Kälte. Sich der Kälte nicht erwehren können. Viel, wenig Kälte ertragen können. Vor Kälte erstarren. Die Kälte läßt nach, stellt sich ein, nimmt zu. Sich vor der Kälte verwahren. 2. Figürlich, die Abwesenheit aller Gemüthsbewegungen, aller lebhaften Empfindungen. Er gab sich alle Mühe, in der feyerlichen Kälte einer Standesperson davon zu sprechen, Less.

Anm. Im Nieders. Kulde, im Angels. Ceald, Ciele, Cyle, im Dän. Kuld und Koldhed, im Schwed. Kaele und Köld.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1474.
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