Kühle, die

[1818] Die Kühle, plur. die -n, das Abstractum des Beywortes kühl. 1) Die kühle Beschaffenheit der Luft oder Witterung; ohne Plural. In der Kühle spazieren gehen. Des Morgens in der[1818] Kühle, wenn es noch kühl ist. Lieber Brunn, seither habe ich nicht in deiner Kühle geruhet, in deinem Schatten, Geßn.


Hier sank Schlummer und Kühle noch in die Thäler,

Klopst.


2) In den Brauhäusern ist die Kühle ein länglich viereckiges Gefäß in Gestalt eines flachen Kastens, deren man etliche über einander stehen hat, das Bier, nachdem es in der Braupfanne gesotten hat, darin abzukühlen. Es wird auch das Kühlschiff und der Kühlstock genannt. Wo man keine Kühlen hat, bedienet man sich der Kühldösen, welches Arten von Bottichen sind, die oben viel weiter, als unten sind.

Anm. In der ersten Bedeutung bey dem Notker Chuli, dagegen in den Monseeischen Glossen Chuoli die Kälte bedeutet; im Nieders. Kölde, Költe.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1818-1819.
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