Klee, der

[1613] Der Klee, (einsylbig,) des Klees, (zweysylbig,) plur. doch nur von mehrern Arten, die Klee, (zweysylbig,) ein Nahme, welchen im Deutschen sehr viele Pflanzen führen, die sich durch ihre drey Mahl gespaltenen Blätter von andern unterscheiden. S. Fieberklee, Herzklee, Hasenklee, Hopfenklee, Bergklee, Igelsklee, Schotenklee, Sauerklee, Süßklee, Sichelklee, Steinklee, Schneckenklee, Wiesenklee und viele andere mehr. Der Türkische Klee, S. Esparsette. Am häufigsten ist unter dem Nahmen des Klees schlechthin eine Pflanze dieser Art bekannt, welche so wohl auf den Wiesen wächset, als in den Gärten gebauet wird, bläuliche und schmutzig rothe Blumenköpfchen hat, und ein sehr gutes Futterkraut ist; Trifolium L.

Anm. Der Hoch- und Oberdeutsche Nahme ist sehr zusammen gezogen. Im Nieders. lautet er vollständiger Klever, im Angelsächs. Claefer-wyrt, im Engl. Clover, Cliver, im Holl. Klaver, im Schwed. Klöfver. Woraus zugleich erhellet, daß er seinen Nahmen nicht, wie Frisch glaubt, von Kley, fettes Land, hat, weil er gern im fetten Lande wächset, sondern von Klaue, oder unmittelbar von klieben, Nieder. klöven, spalten, weil die drey Mahl gespaltene Figur seiner Blätter zu merklich in die Augen fällt, als daß sie nicht den Grund der Benennung hätte abgeben sollen. Bey den alten Galliern hieß das Futterkraut dieses Nahmens, dem Marcellus Emiprikus zu Folge, Visumarus, und noch jetzt wird es in einigen Gegenden wirklich Wiesenpreis genannt; von Mare, Maere, Ruhm, Preis.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1613.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: