Kreisel, der

[1769] Der Kreisel, des -s, plur. ut nom. sing. ein Werkzeug, welches sich im Kreise beweget, besonders ein Werkzeug der Kinder[1769] zum Spielen, welches entweder mit den bloßen Fingern, oder vermittelst einer Peitsche, oder auch vermittelst einer Schnur in Bewegung gesetzet wird, da es sich denn eine geraume Zeit um seine Spitze im Kreise herum beweget. Der Brummkreisel und Hohlkreisel, Heulkreisel oder Kugelkreisel sind Arten desselben.

Anm. Im Nieders. Krüsel, Küsel, Kesel, Triesel, Driesel, von drehen, im mittlern Lat. Giraculum. Es wird gemeiniglich, aber unrichtig, Kräusel geschrieben und gesprochen, indem es von Kreis und nicht von kraus abstammet. Daß es schon den Römischen Knaben bekannt gewesen, erhellet aus Virgils Aen. B. 7, V. 378.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1769-1770.
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