Lob, das

[2081] Das Lob, des -es, plur. car. von dem Zeitworte loben, doch nur noch in einigen Bedeutungen desselben. 1) In weiterer Bedeutung, das mündliche Bekenntniß der Beschaffenheit, der Vorzüge eines andern. Jemanden ein gutes Lob, ein schlechtes Lob geben. Bey jedermann ein gutes Lob haben. 2) Noch mehr, in engerer Bedeutung, das mündliche Bekenntniß der Vorzüge eines andern, das durch Worte ausgedruckte Urtheil von der guten Beschaffenheit eines andern. Mit vielem Lobe von jemanden sprechen. Jemanden ein großes Lob beylegen.[2081] Lob erhalten, davon tragen. Das ist in meinen Augen kein Lob. Eigenes Lob stinkt. Einem etwas zum Lobe nachsagen. Sein Lob verlieren. Die biblischen Ausdrücke, Lob geben, Lob bringen, mit Lobe erhöhen, erheben u.s.f. sind im Hochdeutschen ungewöhnlich.

Anm. Schon bey dem Kero, Ottfried u.s.f. Lob, bey dem letztern auch Lobduam, im Nieders. Love, Lof. Angels. Lofe, im Dän. Lov, im Schwed. Lof, im Pohln. Chluba, im Engl. Laud, welches sich dem Lat. Laus, dis, nähert, und woraus unter andern auch erhellet, daß Lob zu dem Geschlechte des Wortes Laut gehöret, und eigentlich den lauten Ausdruck seines Urtheiles bezeichnet. S. Loben. Das o ist im Hochdeutschen gedehnt; nur einige Hochdeutsch redende Niedersachsen pflegen es zu schärfen. Anstatt des ungebräuchlichen Plurals gebraucht man die Lobsprüche und von einem großen Lobe, Lobeserhebungen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 2081-2082.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika