Lohe (2), die

[2093] 2. Die Lohe, plur. inus. 1) Eigentlich, die Flamme eines Feuers und in engerer Bedeutung, die äußern mit heißem Rauche vermischten Spitzen derselben. Und da die Lohe auffuhr vom Altar gen Himmel, Richt. 13, 20. Sein Odem ist wie lichte Lohe, und aus seinem Munde gehen Flammen, Hiob 41, 12. Wie des Feuers Flamme Stroh verzehret und die Lohe Stoppeln hinnimmt, Es. 5, 24. Da die Lohe in die Pfanne schlug, 2 Macc. 7, 5. S. auch Lichterloh. 2) Figürlich, Hitze, so wohl im eigentlichen als figürlichen Verstande; in beyden kommt es im Hochdeutschen nur selten vor. Der Maymonath war sehr heiß, daher man befürchtete, es möchte die Lohe in den geschröpften Weitzen schlagen, bey den Meißnischen Landwirthen.


Wohl dem, der beßre Gluth in seinem Herzen fühlet,

Und dem kein Ungemach die heiße Lohe dämpft,

Canitz.


Anm. Bey dem Kero Lauga, bey dem Notker der Loug, im Nieders. Lögniß, im Dän. Lue, im Engl. Lowe, bey dem Ulphilas Lauh, im Schwed. Lågo, im Isländ. Log, im Angels. Leg, im Finnländ. Liecki, im Griech. λιγνυς, φλοξ; alle in der Bedeutung der Flamme. Daher ist lohezen bey dem Willeram, laga im Schwed. und flagrare im Lat. brennen, S. Flackern. Bey dem Worte lodern ist schon bemerket worden, daß die schnelle zitternde Bewegung der Stammbegriff so wohl in diesem als allen verwandten Wörtern ist. S. auch Glühen,[2093] Licht, Flamme u.s.f. In einigen Gegenden ist dieses Wort im ungewissen, in noch mehrern aber im männlichen Geschlechte üblich. Wie der Lohe in die Höhe schlug, Opitz.


Daß durch Erhitzung sich der lichte Loh empöret,

Opitz.


Der Loh der heißen Flammen

Umringte deinen Leib,

Opitz.


Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 2093-2094.
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