Michel

[199] * Michel, adj. et adv. welches groß bedeutete, im Hochdeutschen aber völlig veraltet ist, dessen Spuren sich aber noch in verschiedenen eigenthümlichen Nahmen erhalten haben, wohin unter andern auch Micheldorf in Österreich, Meklenburg, ehedem nur Mechelburg u.a.m. gehören. Bey dem Kero und Ottfried mihhil, mihil, im Angels. micl, micel, im Engl. mickle, im Schwed. magle und mycken, im Isländ. miekle, bey dem Ulphilas mikil, im Griech. μερας, μεγαλƞ. Es ist ein sehr altes Wort, welches vermittelst der Ableitungssylbe -el, von dem alten ma, groß, herstammet, und wovon mit andern Endsylben auch das Pers. mih, groß, mihter, größer, das Pohln. moc, Dalmat. moech, Wallis. myg, das Lat. magnus, das Engl. much, viel, Span. mucho, Isländ. mick und Schwed. mycken herkommen. Sogar im Malabarischen ist maga und maha, und in Indostanischen mahja, mai, groß. S. Macht, Menge, und Mögen, welche gleichfalls zu dem Geschlechte dieses Wortes gehören.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 199.
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