Nothleidend

[532] Nothleidend, das Mittelwort der R.A. Noth leiden, welches so wohl als ein Beywort, als auch als ein Hauptwort üblich ist, ein gegenwärtiges die Wohlfahrt in einem hohen Grade verminderndes Übel leidend, oder empfindend, und im engern Verstande, Mangel an den unentbehrlichsten Erhaltungsmitteln des zeitlichen Lebens leidend. Einem Nothleidenden helfen. Die Thränen eines nothleidenden Unterthanen rühren ihn nicht. So gehe denn keiner zur Ruhe des Grabes, er habe denn erwquickenden Schatten über den Nothleidenden gestreut, Geßn.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 532.
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