Pause, die

[677] Die Pause, plur. die -n, die Unterbrechung einer Veränderung, das Aufhören, der Stillstand in derselben; in welchem Verstande es zunächst in der Musik gebraucht wird, den Verzug in der Musik und dessen Zeichen auszudrucken. In weiterer Bedeutung aber auch von einer jeden Unterbrechung einer Veränderung und der Zeit, welche sie dauert.


Mir ward die Pause selbst zu lang,

Drum förderte ich meinen Gang,

Michal.


Anm. Schon bey dem Hornegk Paws, im Nieders. Paus, wo auch pausen aufhören, auf eine Zeit lang aufhören, ist. Es ist allem Ansehen nach ein alter Seitenverwandter von dem Lat. Pausa, Griech. Παυσις, Franz. Repos, weil die gemeinen Mundarten dieses Wort noch in einem weitern Umfange der Bedeutung haben, als die Hochdeutsche. Das Nieders. Poos und Pose bedeutet eine jede unterbrochene Dauer. Bey Posen, mit Absätzen, mit Zwischenzeiten. Daher auch der Paroxismus einer Krankheit daselbst Pose genannt wird. Eben so ist im Bergbaue Pose, Puse, Buse, Buße, eine Arbeit, welche nicht ununterbrochen, sondern nur ruckweise, mit verschiedenen Zwischenzeiten getrieben wird. Auch ein Theil der Schicht wird daselbst Bose genannt, deren gemeiniglich drey, zuweilen aber auch nur zwey auf eine Schicht gerechnet werden. Frisch lässet es in diesem Verstande von dem Nieders. verpusten, verschnaufen, von der Arbeit ausruhen, abstammen. Allein unser Pause hat einen nähern Anspruch darauf. Vermuthlich gehöret such das Meklenburgische, mit jemanden peuß seyn, ausgesöhnet seyn, hierher. S. Pausiren.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 677.
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