Pfeiler, der

[719] Der Pfeiler, des -s, plur. ut nom. sing. Diminut. das Pfeilerchen, Oberd. Pfeilerlein, eine eckige steinerne Stütze, sie mag nun frey stehen, oder in eine Wand zum Theil eingemauert seyn, in welchem letztern Falle sie ein Wandpfeiler heißt. Pfeiler stunden unten an den Erkern, Ezech. 40, 49. Die Pfeiler trugen die Gänge am Hause, Kap. 41, 9. Auch der schmale einem Pfeiler ähnliche Theil der Mauer zwischen zweyen Fenstern heißt ein Pfeiler. Im Bergbaue wird dasjenige Gestein, welches man zur Unterstützung des Hangenden in den Gängen stehen lässet, und welches auch die Bergfeste heißt, ein Pfeiler genannt. Im weitesten[719] Verstande heißt in der Baukunst die eigentliche Säule, im Gegensatze des Postementes und des Gebälkes, der Pfeiler.

Anm. Im Nieders. Piler, im Engl. Pillar, im Ital. Piliere, im Französ. Pilier, im Span. Pilar, im Schwed. Pelare, im Wallis. Piler, im Böhm. Pilir, im Pohln. Filar, im Lat. Pila, im Griech. πυλƞ.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 719-720.
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