Quart, das

[882] Das Quart, des -es, plur. die -e, aus dem Lat. quartus, der vierte Theil eines Ganzen. So ist das Quart in Bremen und andern Niedersächsischen Gegenden ein Getreidemaß, welches der vierte Theil einer Last ist, und 10 Scheffel, oder 40 Viertel, oder 160 Spint hält. Noch häufiger ist so wohl in Niedersachsen, als in einigen Oberdeutschen Gegenden, das Quart ein Maß flüssiger Dinge, wo es der vierte Theil eines Stübchens ist, zuweilen auch Quartier lautet, und mit dem Hochdeutschen Maß oder der kleinen Kanne überein kommt. So wird in Bremen das Stübchen in vier Quart oder Quartier, ein Quart aber wieder in vier Mengel getheilet. In Schlesien hält ein Topf (d.i. ein Stübchen) vier Quart, ein Quart aber vier Quartier. 20 Topf oder 80 Quart machen daselbst einen Eimer Wein. In Zürch ist ein Quärtli der vierte Theil eines Kopfes, welches gleichfalls einem Stübchen nahe zu kommen scheinet, indem 32 Kopf einen Eimer machen. In andern Oberdeutschen Gegenden ist[882] das Quart oder Quärtle der vierte Theil eines Maßes, oder die Hälfte eines Nößels; wie z.B. in Augsburg, wo das Maß 2 Seidel, das Seidel aber zwey Quärtle, und ein Quärtle zwey Achteli hält. Im Würtembergischen ist das Quart so viel wie ein Schoppen, indem deren vier auf ein Maß gehen. S. auch Quarte und Quartier.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 882-883.
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