Schäben, die

[1312] Die Schäben, sing. inus. in der Landwirthschaft, besonders Niederdeutschlandes, die Agen oder Acheln von dem zerbrochenen Baste des Flachses, welche im Brechen, Schwingen und Hecheln von demselben abgesondert werden. Niedersächs. Scheven. Entweder von schaben, weil der gebrochene Flachs an vielen Orten wirklich geschabet wird; oder auch in weiterer Bedeutung, mit dem Begriffe kleiner zerbrochener Theile. Im Engl. ist Shiver ein Splitter, im Friesischen Schief Kaff, Spreu, im Hebr. שבב ein Splitter, und שבר zerbrechen. Im Salzwerke zu Halle wird die steinartige Rinde, welche von den Böden der Salzpfannen abgeschabet wird, so wohl Schöpp als Schäben genannt. Siehe Schöpp und Salzstein.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1312.
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