Schörl, der

[1634] Der Schörl, des -s, plur. inus. im Bergbaue, eine eisenhaltige Steinart, welche dem äußern Ansehen nach dem Wolfram gleicht, nur daß sie leichter und schwärzer ist, bey dem Schaben nicht roth wird, und vieleckiger und cubischer angeschossen ist. Er pflegt zuweilen unter den Zinngraupen zu brechen, deren feines Korn und Glanz er doch nicht hat, so wie er auch länglicher als diese angeschossen ist. Bey den Bergleuten Schirl und Schorlet. Daher das Schörlkorn, ein Korn Schörl, Schörl in Körnern, mit welchem Nahmen man auch die Flußgranaten zu benennen pflegt, vielleicht weil sie dem Schörl ähnlich sind. Henkel leitet den Nahmen daher, weil diese Bergart im Wasser mit aufschirlet, oder aufquillet, (im Wendischen ist zorliu quellen, und Zorlo die Quelle,) und aus den Zinnseifen, als aus einer Quelle, mit heraus rinnet; allein dieses passet auch auf die Zinnzwitter. Es scheinet daher wohl eine unnütze, schädliche Bergart überhaupt zu bedeuten, und mit dem alten Schor, Nieders. Scharn, Unreinigkeit, Auswurf, Abraum, Eines Geschlechtes zu seyn.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1634.
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