Schlämmen (2)

[1502] 2. Schlämmen, verb. reg. neutr. mit dem Hülfsworte haben, im Genusse der Speise und des Getränkes die Grenzen der Rothdurft auf eine grobe Art überschreiten, im Genuß der Speise und des Trankes im hohen Grade unmäßig und üppig seyn. Sey nicht ein Prasser und gewöhne dich nicht zum Schlemmen (Schlämmen,)[1502] Sir. 18, 32. Das Schlemmen der Pranger soll aufhören, Amos 6, 7.


Ein berühmter Held im Fressen,

Den das Schlämmen aufgeschwellt,

Haged.


So auch das Schlämmen.

Anm. Im Nieders. slömmen, im Schwed. slemma, im Pohln. slammowac. Ohne Zweifel als eine Onomatopöie des Schlingens, welches so wie Schlund nur im Endlaute verschieden ist. Im gemeinen Leben einiger Gegenden ist auch das intensive schlampen, und im Niedersächsischen das durch Verdoppelung noch mehr verstärkte schlampampen üblich. S. Schlampen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1502-1503.
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