[174] Der Spêck, des -es, plur. car. welches in doppelter Bedeutung üblich ist. 1. In engerer, das Fett, welches die Schweine sowohl auf dem Rücen als an den Rippen zwischen dem Vorderbuge und den Schinken haben. Ein Schwein hat vielen Speck. Frischer Speck. Gesalzener Speck. Eine Seite Speck, S. Speckseite. Speck schneiden. 2. In weiterer, da alles Fett in beträchtlicher Masse, welches die Thiere unter der Haut, besonders auf den Rippen haben, so lange es noch nicht ausgelassen ist, häufig Speck genannt wird. So führet das Fett der Wallfische, Seehunde u.s.f. so lange es noch nicht zu Thran gesotten ist, den Nahmen des Speckes, und von andern Thieren und selbst von Menschen wird es in dieser Bedeutung gebraucht.
Anm. Im Niedersächsischen gleichfalls Speck, im Angels. Spic, im Schwed. Speck, im Ißländ. Spick. Frisch übergehet die Abstammung dieses Wortes ganz, Wachter aber leitet es unwahrscheinlich genug von dem Engl. Bacon, ein Schinken, her, welches zu Bak, Rücken, Erhöhung, oder noch wahrscheinlicher zu baken, backen, dörren, räuchern, gehöret. Glaublicher ist, daß die weiche Beschaffenheit des Fettes, besonders, wo es in beträchtlicher Menge vorhanden ist, und wodurch es sich auch von dem festern Fleisch unterscheidet, der Grund seiner Benennung ist, so daß dieses Wort vermittelst des Zischlautes aus weich gebildet worden, und als ein Verwandter von Wachs, vielleicht auch von Pech, backen, kleben, u.s.f. angesehen werden kann. Zu dem Begriff des Weichen gehöret auch der Begriff der Schmierigkeit, Schlüpfrigkeit, daher Speck in einigen Oberdeutschen Gegenden auch für Dreck, Unreinigkeit gebraucht wird. Im Osnabrückischen heißt der Speck Schmutte, welches mit Schmutz, Schmitz, eigentlich ein schmieriges Ding, ein und eben dasselbe Wort ist. In einigen Gegenden ist dieses Wort ungewissen Geschlechtes: halb abgenagtes Speck, Haged. S. Spicken.