Staffieren

[272] Staffieren, verb. reg. act. nur im gemeinen Leben, mit den nöthigen Hülfsmitteln, Zubehör u.s.f. versehen. Ein Zimmer staffiren, es mit den nöthigen Meublen versehen, ausrüsten. Jemanden mit Geld und Wechselbriefen staffiren, hinlänglich versehen. Mit Proviant wohl staffiert seyn, Fronsperg. Besonders in engerer Bedeutung, mit den nöthigen Kleidungsstücken versehen. Eine Braut ausstaffiren. Ingleichen von Kleidungsstücken, sie mit dem nöthigen Putzwerk und andern Zubehör versehen. Ein Kleid staffiren, es mit Tressen, Borten, Schleiffen u.s.f. ausputzen, ingleichen das Futter an den Oberzeug nähen. Einen Hut staffieren, das Futter hinein setzen, die Tresse herum nähen u.s.f. daher eine von den Hutmachern noch verschiedene Art Handwerker Hutstaffierer heissen, im Österreich. Hutstepper. Daher das Staffieren, und die Staffierung, welches letztere auch dasjenige bedeutet, womit ein Kleidungsstück staffieret wird.

Anmerk. Schon die Endung zeiget, daß dieses Wort ausländischen Ursprunges ist. Es stammet von dem Französ. estoffer, ausrüsten, versehen, Estoffure, Putz, oder dem Ital. stuffare, ausrüsten, her, welches wieder zu unserm Stoff, Franz. Estoffer, jede Materie woraus etwas wird, herkommt, daher auch die Schweden mit Beybehaltung des o stoffera sagen. Unmittelbar von Stoff ist im Ißländ. stofna, zubereiten, zurüsten.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 272.
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