Stumpf, der

[477] Der Stumpf, des -es, plur. die Stümpfe, oder der Stumpfen, des -s, plur. ut nom. sing. Diminut. das Stümpfchen, Oberd. Stümpflein, ein abgeschnittenes oder übrig gebliebenes kurzes dickes Stück von einem Ganzen, für das gemeinere Stümmel. Ein Stumpfen oder Stümpfchen Licht. Der Stumpfen von einem gefälleten Baume, das Wurzelende, der Wurzelstock, Schwed. Stum, welcher am häufigsten der Stock, Nieders. Stubbe heißt. Zuweilen auch das Ganze, von welchem ein Theil weggenommen worden, wenn es dadurch ein stumpfes Ansehen bekommen, oder verunstaltet worden. Der Stumpf eines abgebrochenen Zahnes. Der Stumpf, der überbliebene Theil des Vorderarmes nach abgehauener Hand. Zunächst von stumpf, nennen die Jäger die abgerundeten, stumpf getretenen Spitzen der Hirschschalen Stümpfe. In einigen Oberdeutschen Gegenden werden auch kurze dicke gefüllete Säcke Stümpfe genannt. Ein Stumpf Wolle, ein solcher mit Wolle gefüllter Sack. Ein Stumpf oder Stümmel Geld, ein solcher Beutel mit Geld. Im Nieders. Engl. und Schwed. Stump. S. das folgende.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 477.
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