Truhe, die

[708] Die Truhe, plur. die -n, Diminut. Trühlein, Trühel, ein im Hoch- und Niederdeutschen unbekanntes, nur im Oberdeutschen gangbares Wort, einen Kasten, gemeiniglich einen verschlossenen Kasten, eine Kiste, Lade, zu bezeichnen. Daher ist die Betttruhe, daselbst eine Bettlade, die Geldtruhe, ein Geldkasten, die Todtentruhe, ein Sarg u.s.f. In den Obersächsischen Bergwerken ist die Truhe, oder mit einem andern Endlaute Truhne, ein länglicher viereckiger Kasten, die Zwitter darin fortzubringen, so wie in den böhmischen Bergwerken die Truche ein Kohlenmaß ist, welches 20 Füllfaß hält. In Leipzig nennet man eine Wäschkiste mit gewölbten Deckel eine Truhne.

Anm. In den gemeinen Oberdeutschen Mundarten Truche, Druche, Druho, im Diminut. auch Trückle, im Böhmischen Truhla. Im Pohlnischen ist Truna, ein Sarg. Es ist mit Trog genau verwandt, S. dasselbe.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 708.
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