Verderbtheit, die

[1014] Die Verdêrbtheit, plur. car. das Abstractum von dem activen Mittelwort verderbt, der Zustand, da ein Ding durch ein anderes verderbt, d.i. aus einem bessern in einen schlimmern Zustand versetzt worden; wo es doch nur in moralischem Verstande üblich ist, denjenigen Zustand zu bezeichnen, da das Begehrungsvermögen eines vernünftigen Wesens aus dem ursprünglichen guten Zustande in den entgegen gesetzten schlimmern versetzet worden. Die Verderbtheit der menschlichen Natur. Verdorbenheit, welches in eben diesem Verstande üblich ist, ist zunächst von dem Mittelworte des intransitiven Zeitwortes, verdorben, gebildet. Für beyde gebraucht man auch sowohl Verderbniß, als Verderben.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1014.
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