Vermischen

[1094] Vermischen, verb. regul. act. zwey Dinge unter einander mischen, welches so, wie das einfache mischen, in weiterer und engerer Bedeutung gebraucht wird. 1. In weiterer, wo es doch nur in einigen Fällen hergebracht ist, Dinge verschiedener Art unter einander thun, für vermengen. An beyden Ufern stehet das fette Gras mit Blumen vermischt, Geßner. Am üblichsten ist in diesem Verstande das Mittelwort vermischt. Vermischte Schriften, Schriften oder Aufsätze von verschiedener Art ohne Ordnung unter einander. Eine vermischte Linie, vermischte Figur, in der Geometrie, welche aus geraden und krummen Linien bestehet. Eine vermischte Zahl, in der Rechenkunst, welche aus ganzen Zahlen und Brüchen zusammengesetzt ist. Und so in hundert andern Fällen mehr. 2. In engerm Verstande, zwey oder mehr Dinge so unter einander mengen, daß die Kennzeichen aufgehoben und verwechselt werden. Den Wein mit Wasser vermischen. Essig mit Galle vermischt, Matth. 27, 24. 3. Figürlich, sich mit einer Person fleischlich vermischen, den Beyschlaf mit ihr ausüben, als ein anständiger Ausdruck für verschiedene, im gemeinen Leben übliche niedrigere.

So auch die Vermischung. Die fleischliche Vermischung, der Beyschlaf.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1094.
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