Weste, die

[1510] Die Wêste, plur. die -n, Diminut. das Westchen, Oberd. Westlein, ein kurzes Kleidungsstück des männlichen Geschlechtes, welches den Leib bedeckt, noch nicht bis an die Knie reicht, und bey einer vollständigen Kleidung zunächst unter dem Rocke getragen wird. Im Schwed. Väst, im Engl. Vest. Es könnte aus dem Lat. Vestis gebildet seyn, so fern diese Kleidung aus Italien oder Frankreich in Deutschland bekannt geworden ist. Allein, da schon im Ulphilas vastia, ein Kleid, und vasjan, bekleiden, bedeutet, so scheinet es vielmehr ein altes Deutsches Wort zu seyn, welches aber mit dem Lat. vestis in der Quelle verwandt ist.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1510.
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