Wiesbaum, der

[1540] Der Wiesbaum, des -es, plur. die -bäume, eine lange starke Stange, welche die Länge nach über ein Fuder Heu oder Garben befestiget wird, damit nichts herunter falle; der Heubaum, im gemeinen Leben auch Wiefelbaum, im Nieders. Bindelbaom. Dieses Wort von Wiese herzuleiten, weil das Heu auf den Wiesen wächst, ist wider alle etymologische Analogie, und hat einen viel zu entfernten Benennungsgrund, zumahl da auch Getreide und Stroh mit einem Wiesbaume auf dem Rüstwagen befestiget werden. Es stammet vielmehr von dem Slavonischen Wesla, eine starke Stange, her, welches durch die Form Wieselbaum noch mehr betätiget wird.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1540.
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