Zögling, der

[1730] Der Zögling, des -es, plur. die -e, eine junge Person, welche man erziehet und unterrichtet, oder ehedem erzogen und unterrichtet hat, da es denn von beyden Geschlechtern gebraucht wird. Er, sie ist mein Zögling, ich habe ihn, oder sie erzogen. Zögling ist vermittelst der Ableitungssylbe ling, von ziehen, erziehen gebildet; aber auf eine irreguläre und jetzt veraltete Art, wobey die Wurzel sehr verunstaltet worden. Indessen kann man es in manchen Fällen nicht füglich entrathen, weil es an einem bessern Worte fehlet, welches den ganzen Begriff erschöpfte; denn Untergebener, Schüler u.s.f. lassen sich wohl in manchen Fällen, aber nicht jederzeit, dafür gebrauchen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1730.
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