Zügel, der

[1753] Der Zügel, des -s, plur. ut nom. sing. ein Werkzeug zum Ziehen, doch nur in engerer Bedeutung, derjenige Theil eines Pferdezaumes, vermittelst dessen der Kopf des Pferdes gelenket wird. Ein Pferd kurz im Zügel halten, ihm den Zügel schießen lassen. Mit verhängtem Zügel reiten, im Galopp. Dem Pferde in den Zügel fallen, es von außen bey dem Zügel aufhalten. Seinen Leidenschaften den Zügel schießen lassen, ihnen die Herrschaft lassen. Jemanden im Zügel (im Zaume) halten, ihn einschränken. Figürlich ist der Zügel auch das, was einschränkt. Die Begierden haben des Zügels der Vernunft vonnöthen.


Die richtende Natur legt durch gemäße Qualen

Dem Willen Zügel an, und bändigt Cannibalen,

Dusch.


Anm. Im Nieders. Tögel. Die Endsylbe el bedeutet ein Werkzeug, Ding; die Wurzelsylbe Züg aber ist von Zug, ziehen, ein Ding, womit man ziehet, zu bezeichnen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1753.
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