Zarge, die

[1655] Die Zarge, plur. die -n, eine Einfassung, ein Rand; ein nur noch in einigen einzelnen Fällen übliches Wort. So wird die Einfassung einer Violine an der Seite, oder die Seitentheile, die Zarge genannt. Eben diesen Nahmen führet die Einfassung einer Thür und eines Fensters, der Rand einer Dose, worein der Deckel schließt, das Gerinne einer Mühle, ein Kessel ohne Boden auf den Kupferhämmern, das Behältniß, oder die Einfassung in den Mühlen, worin die Mühlsteine umlaufen, die Seitentheile einer Schachtel ohne Boden, bey den Töpfern, der viereckte Rahmen, worauf der Ofen steht, der Rand eines Fasses über dem Boden, welcher auch die Kimminge heißt, u.s.f.

Anm. Bey den Schwäbischen Dichtern ist Zarge die Zinne, gleichfalls so fern sie den obern Rand einer Mauer oder eines Gebäudes ausmacht. Im Niederd. lautet dieses Wort Sarge. Es ist mit unserm Sarg, Bezirk, dem Lat. Circus, u.a.m. genau verwandt.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1655.
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