(Das Herzogthum) Mantua

[57] (Das Herzogthum) Mantua, in Oberitalien, welches etwas über 20,000 Einwohner hat und gegenwärtig zur Cisalpinischen Republik gehört, war ehedem, wie die übrigen Städte in der Lombardie, eine blühende Municipalität, in der sich mehrere edle Geschlechter, die zum Theil beträchtliche Güter in der Nähe hatten, um die Herrschaft stritten, welche endlich zu Anfange des 15. Jahrhunderts Ludwig von Gonzaga errang und auf seine Nachkommen (welche Kaiser Carl V. zu Herzogen machte) vererbte. Dieses letztere geschah jedoch nicht ohne Widerspruch von Seiten Spaniens und Oestreichs (welche in Italien die Uebermacht fort zu behaupten wünschten) in dem Mantuanischen Erbfolgekriege (1627), in welchem, nach dem Abgang der regierenden Italiänischen Linie, der aus dem Hause Gonzaga stammende Herzog Carl von Nevers gegründete Ansprüche auf Mantua machte und dieselben auch mit Französischer Hülfe durchsetzte. Allein in dem Spanischen Successionskriege kam Mantua an Oestreich (der Herzog Carl IV. hatte sich in demselben für Frankreich erklärt, und wurde deßhalb in die Reichsacht gethan, in welcher er 1708 starb), welches dasselbe bis jetzt besessen und im J. 1785 mit Mailand vereinigt hat, mit dem es zusammen die Oestreichische Lombardie ausmachte.

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 3. Amsterdam 1809, S. 57.
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