Aelia Eudocia

[396] Aelia Eudocia, gest. i. J. 460 nach Chr. Geb. Unter mehrern Fürstinnen dieses Namens zeichnen wir die gegenwärtige aus; die Tochter des Philosophen Leontius zu Athen, anfangs Athenais genannt, ein eben so schönes als geistreiches und gelehrtes Frauenzimmer. Sie reiste nach Constantinopel, um sich über die Ungerechtigkeit ihrer Brüder zu beschweren; hier sah sie Kaiser Theodosius der jüngere und vermählte sich i. J. 421 mit ihr. Eine Folge davon war, daß sie sich äußerst großmüthig gegen ihre Brüder bezeigte. Ihr Thron war stets von Gelehrten umgeben, unter denen vorzüglich Paullinus bei ihr in Gnaden stand, über den der Kaiser, bei Gelegenheit einer Frucht, die sie dem Paullinus gab, eifersüchtig wurde, den Paullinus umbringen ließ, und Eudocien in ihren vorigen Privatstand setzte. Sie starb zu Jerusalem, nachdem sie den Rest ihres Lebens mit Religion und Gelehrsamkeit zugebracht hatte, und schwur, daß sie unschuldig sei.

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 1. Amsterdam 1809, S. 396.
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