Der Harz

[176] Der Harz, ein hohes, waldiges Gebirge in Niedersachsen, an der Obersächsischen Gränze – das nördlichste in Deutschland – ungefähr 16 Meilen lang und 4 Meilen breit, welches eigentlich aus einigen tausend Bergen und Thälern besteht, die labyrinthisch unter einander wechseln, und eine große Menge Quellen, Bäche und Flüsse enthalten. Er wird in den Oberharz und Unterharz getheilt, und gehört dem Churfürst von Hannover, dem Herzog von Braunschweig (welcher jedoch seinen Antheil an dem Oberharz i. J. 1788 gegen ein Aequivalent an Hannover abgetreten hat) und [176] den Grafen von Stollberg. Er ist reich an mannigfaltigen Verg- und Waldproducten, als Silber, Kupfer, Eisen, Blei, Marmor, Holz. Die Beschäftigung der Bewohner des Harzes, welche man auf 50,000 rechnen kann, besteht theils und vorzüglich im Bergbau, theils in Viehzucht, Flachsbau und Spinnen. Der höchste Berg desselben, und zugleich einer der höchsten in ganz Deutschland, ist der Brocken (Blocksberg, s. dies. Art.) in der Grafschaft Wernigerode. Berühmt ist auch die Baumannssöhle bei Blankenburg, wo man den Tropfstein in den sonderbarsten Gestalten sehen kann, und noch sehenswürdiger die nicht weit davon entfernte Bielshöhle (Bielsteinshöhle), welche erst neuerlich entdeckt worden ist. Schröders Abhandlung vom Brocken und den übrigen Alpinischen Gebirgen des Harzes, mit Kupfern und einer Karte, 1785. C. W. Gatterers Anleitung, den Harz und andere Bergwerke mit Nutzen zu bereisen. 5 Theile.

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 2. Amsterdam 1809, S. 176-177.
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