[48] Der Rammelsberg, an dessen Fuße die freie Reichsstadt Goslar liegt, ist wegen seiner ergiebigen [48] Gruben berühmt. Die hier befindlichen Bergwerke sollen die ältesten des Harzes sein. Man behauptet, daß eine Jagd Heinrich des Voglers die Veranlassung zur Entstehung derselben gegeben habe. Dieser Fürst, so lautet jene Sage, jagte in der Nähe des Rammelsberges, und stieg, um ein Stück Wild aufzusuchen, vom Pferde. Das an einem Baum gebundene Roß wurde ungeduldig, wühlte den Boden auf, und entblößte das von wenigem Erdreich bedeckte Erz. Nach Einigen wurde das Erzhaltige des Berges durch einen gewissen Jäger Namens Ramm bekannt. Die Gruben des Rammelsberges liefern Blei, Kupfer, etwas Silber und Eisen. Das Gestein wird durch Feuersetzung gesprengt, wobei man sich schon im 12. Jahrhunderte des Schießpulvers bedient haben soll (siehe Wielauds Lehrbuch der Deutschen Reichsgeschichte, Seite 252). Die Stadt Goslar ist im Besitz einiger Gruben des Rammelsberges. Das Erz dersolben überläßt sie den Regierungen von Braunschweig-Lüneburg und Braunschweig-Wolfenbüttel, die ihr für jeden Schirben ein gewisses Geld zahlen. Man behauptet, daß der Rammelsberg, ob er gleich schon so lange gebaut worden ist, doch noch 4 bis 500 Jahre ergiebig sein könne.