[93] Die Astronomie, a. d. Griech. die Sternkunde; die Wissenschaft, welche die genaue Erforschung der Bewegung des Himmels und der Gestirne beabsichtiget, um darnach den Stand eines jeden Sternes für jeden gegebenen Zeitpunkt zu bestimmen. Da dieses auf doppelte Art, erstlich durch Beobachtungen und dann durch mechanische Berechnungen, geschehen kann; so entsteht hieraus die Eintheilung der Astronomie in die sphärische, für den ersten, und in die mechanische für den zweiten Fall. Der Ursprung der Sternkunde ist ohne Zweifel in das höchste Alterthum zu setzen; allein erst unter den Griechen erhob sich die Sternkunde ein wenig aus dem Zustande der ersten Kindheit, und bloß von den Neuern wurde sie durch Erfindung der mechanischen Astronomie zur Vollkommenheit gebracht. Die wichtigsten Entdeckungen sind wir dem Galiläi und Newton schuldig, welche in den neuern Zeiten sehr ausgebildet und vermehrt worden sind. (Ueber die ältere und mittlere Geschichte der Astronomie findet sich eine lesenswerthe kurze Geschichte nach Gassendi im neuen Götting. histor. Magazin, von Meiners und Spittler, III. B. 3. St. Unter den kurzen und leicht geschriebenen Einleitungen über diese Wissenschaft sind vorzüglich Bodens Erläuterung der Sternkunde und Wünschens kosmologische Unterhaltungen zu empfehlen.)