[377] Die Paste, der Abdruck eines antiken geschnittenen Steins, einer Medaille oder Münze. Zu des Plinius Zeiten verfertigte man von geschnittenen Steinen oder Gemmen vortreffliche Abdrücke in Glas, welche Kunst, die nachher verloren ging, seit dem Anfange des 15. Jahrhunderts wieder hervorgesucht, und vorzüglich zu Anfang dieses Jahrhunderts zu großer Vollkommenheit gebracht wurde. Nachher fing man an, andre noch vorzüglichere Massen zu diesen Abdrükken zu wählen. Die Abdrücke, welche Lippert (s. dies. Art.) aus einer schönen weißen dauerhaften, mit einer Sächsischen Erde vermischten Masse verfertigte, sind überaus scharf und fein; und weder Hitze noch Kälte kann sie zerstören: nicht min der vortrefflich sind die Pasten von Wedgwood und Bentlei in England. Am meisten wird indeß der Englische Künstler James Tessin hierin gelobt, welcher Catharinen II. eine Sammlung von mehr als 6000 Pasten von den berühmtesten geschnittenen Steinen, zugleich von den neuern Meistern, die sich nach den alten gebildet haben, verfertigte, deren Originalfarben auf das genaueste nachgeahmt sind, und zu welcher Sammlung Raspe in London die Beschreibung gemacht hat. – Neuen Nachrichten zu Folge geht Mionet in Paris damit um auf Millins Veranlassung eine Sammlung von Münzpasten aus der Französischen National- Münzsammlung herauszugeben.