Die Polypen

[463] Die Polypen (a. d. Griech.) gehören zu den so genannten Thierpflanzen, welche in der Natur den Uebergang von den Pflanzen zu den Thieren machen. Mit den erstern haben sie die äußere Gestalt, mit den letztern das Gefühl, die willkührliche Bewegung, die Art sich zu nähren, und mit beiden die Fortpflanzung gemein. Sie haben einen gallertartigen, durchsichtigen Körper, ohne Herz, Magen und Eingeweide, und gleich den Pflanzen mehrere Wurzeln und Aeste. Ihr Aufenthalt ist in Teichen, Seen und Gräben, wo sie entweder frei herumschwimmen, oder an irgend einem andern Gewächse hängen, und sich von Wasserinsecten ernähren. Sie pflanzen sich theils durch Sprößlinge, theils durch Eier fort. Im ersten Falle zeigen sich an den alten Polypen gewisse Auswüchse, die sich nach und nach zu neuen Polypen ausbilden und abfallen. Die Reproductionskraft dieser Geschöpfe ist außerordentlich; denn wenn man einen Polypen in mehrere Stücke zerschneidet, so erzeugt sich aus jedem einzelnen Stück ein neuer.

Quelle:
Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 3. Amsterdam 1809, S. 463.
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