Die Stenographie

[373] Die Stenographie: so wird neuerlich die Kunst genannt, auf einen kleinen Raum durch Zeichen und Abkürzungen sehr viel schreiben zu können – also die Engschreihekunst. Wer hierüber zuerst viel Aufsehens erregt hat, ist Professor Wolke (damahls in Petersburg), welcher 1790 bekannt machte, daß er eine wortlose Schriftsprache erfunden habe, die unmittelbar zu den Ideen der Dinge führe, die nur den fünften Theil des Raums einer Wortsprache einnähme, und wovon die ganze Grammatik [373] auf einem Bogen vorgetragen werden könne. Mehrere, auch die Engländer und Franzosen, haben nachher ebenfalls eine Stenographie erfunden; jedoch ist von dem Fortgange und Erfolge dieser Kunst nicht viel weiter bekannt geworden. (S. auch d. Art. Tachygraphie.)

Quelle:
Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 5. Amsterdam 1809, S. 373-374.
Lizenz:
Faksimiles:
373 | 374
Kategorien: