[38] Die Tabulatur (Musik) war ehedem die künstliche Bezeichnung einer Melodie durch Ziffern und Buchstaben, deren man sich statt der Noten bediente. Selbst nachdem schon die Roten erfunden waren, bedienten sich doch noch viele Deutsche Tonsetzer dieser bloßen Buchstaben und Sylben zur Bezeichnung der Tone; daher man auch diese Art zu setzen die Deutsche, und hingegen die mit Noten die Italiänische nannte. Ob nun zwar gleich h. z. T. durchgängig Noten eingeführt sind, so hat man doch wenigstens noch die Benennung oder die Zeichen beibehalten, mit welchen allemahl ein Ton – nehmlich in was für eine Octave er gehört – angegeben wird. Nehmlich die unterste Octave deutet man mit großen Buchstaben an: C. D. E. etc. (diejenigen Töne, die noch unterhalb dieser Octave liegen, heißen Contratöne, z. B. Contra-B, Contra-A etc); die folgende (ungestrichene) durch c, d, e, etc.; die Eingestrichene mit ,, , etc.; die Zweigestrichene , , , und endlich die Dreigestrichene [38] , , etc. an. So gab es denn auch wieder für die Pausen und die Geltung der Noten besondere Zeichen, welche hier aufzuführen zu weitlänstig wär.