Isis

[245] Isis, (Mythol.) eine Egyptische Gottheit; sie war die Tochter des Saturns und der Rhea, beherrschte mit ihrem Bruder und Gemahl Osiris in der glücklichsten Eintracht Egypten, und lehrte den Einwohnern [245] den Ackerbau und andre nützliche Kenntnisse. Sie war die Mutter des (nach seinem Tode göttlich verehrten) Horns, in dessen Minderjährigkeit sie nach der Ermordung ihres Gemahls die Regierung führte. Isis und Osiris wurden nach ihrem Tode beide als Gottheiten verehrt; und da sie den Egyptiern den Akkerbau gelehrt hatten, wurden die Kuh und der Ochs ihre Symbole. In der Folge dichtete man, daß dieselben in der Sonne und dem Monde wohnten; ja man verehrte sie als die Sonne und den Mond selbst, und zwar die Isis als den letztern: daher der zunehmende oder volle Mond auf ihren Bildsäulen. Die Römer nahmen beide Gottheiten auf, und verehrten die Isis sowohl als den Mond als auch als die Gemahlin des alten Königs Osiris, als welcher letztern ihr die Fruchtbarkeit zugeschrieben und sie selbst mit vielen Brüsten abgebildet wurde. – Nach Einigen soll sie die Jo sein; s. Jo.

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 2. Amsterdam 1809, S. 245-246.
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