[285] Juno, (Mythol.) die Königin der Götter, eine Tochter des Saturns und der Rhea, und die Gemahlin des Jupiters. Mit ihrem Gemahl, den sie durch Eifersucht plagte, lebte sie oft in Uneinigkeit. Sie gebar ihm den Mars, die Hebe, die Helferin der Gebärenden Ilithea und den Vulkan; Letztern gebar sie, nach Einigen, aus sich selbst, um mit Jupiter, welcher die Minerva hervorgebracht, zu wetteifern. Der Juno ist die dicke Luft geweiht, in welcher sich befruchtende Regenwolken sammeln. Auch, und vielleicht aus dem angeführten Grunde, wurde sie von Müttern und Schwangern angerufen und als Schutzgöttin der Ehe verehrt. Sie wird als eine Frau von majestätischem Ansehen abgebildet, mit einer Krone oder einem Diadem auf dem Haupte und einem Zepter in der Hand. Neben ihr sieht man einen Pfau, der ihr Lieblingsvogel ist. Zuweilen sitzt sie auf einem Wagen, der von zwei Pfauen gezogen wird. Die Nymphe Iris (s. diesen Artikel) war ihre vorzüglichste Dienerin. Ihre Verehrung war sehr allgemein. Zu Argos und Samos in Griechenland hatte sie berühmte Tempel. Bei den Griechen hieß sie Here.