Königstein

[321] Königstein, 1) eine berühmte Chursächsische Bergfestung im Meißner Kreise an den Böhmischen Gränzen, mit einem kleinen Städtchen gleiches Namens, welches am Fuß des Berges liegt. Der Berg, auf welchem die Festung liegt, hat, von der Oberfläche der Elbe an, 950 Ellen in der Höhe, und kann in einer guten halben Stunde umgangen werden. Die Festung, deren Bau unter Churfürst Christian I. i. J. 1589 angefangen und nachher, besonders aber seit 1731, fortgesetzt worden ist, kann weder unterminirt noch von den umliegenden Bergen beschossen werden. Sie enthält Acker- und Holzland, Magazine, Wasserbehälter und einen 900 Dresdner Ellen tiefen Brunnen. Sie hat beständig ihren Commandanten. Die Staatsgefangenen werden in der so genannten Georgenburg verwahrt. Es ist ein großes Weinfaß daselbst, welches auf 3709 Dresdner Eimer enthält. Gegenüber liegt die Festung Sonnenstein über der Stadt Pirna, deren Werke 1758 von den Preußen geschleift wurden, daher nur noch das Schloß steht; sie hatte auch bei weiten nicht die Sicherheit und Festigkeit der erstern. 2) Eine Grafschaft im Oberrheinschen Kreise, auf der Südseite von Nassan-Usingen, in der Wetterau an der Höhe. Sie ist [321] zwischen Churmainz und dem fürstlichen und gräflichen Hause Stollberg getheilt. Im Mainzischen Antheile ist auch eine Bergfestung Königstein.

Quelle:
Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 2. Amsterdam 1809, S. 321-322.
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